Tagebuch über meine Wanderung in Schweden auf Teilen des E1 im Sommer 2023
Wandern ist meine grosse Leidenschaft.
Ein toller Nebeneffekt ist, dass es meiner Gesundheit sehr gut tut.
Schon seit längerem habe ich die Idee, eine längere Wanderung zu machen, im Kopf. Dabei will ich mich körperlich herausfordern und dabei sehr einfach leben.
Der erste Gedanke vor einigen Jahren war, mich auf den Jakobsweg in Richtung Spanien aufzumachen. Doch seit wir vor drei Jahren unsere Liebe zu Schweden entdeckt haben, habe ich mich entschieden, eine Wanderung in der schönen skandinavischen Natur zu planen.
Und so sieht er aus, der Plan.
Der Europäische Fernwanderweg E1 führt auf ca. 8.000 km Länge durch sieben europäische Staaten. Er beginnt am Nordkap in Norwegen und führt über Finnland, Schweden, Dänemark, Deutschland und die Schweiz bis nach Mittelitalien. Das geplante südliche Ende ist das Capo Passero - auf Sizilien wurde 2016 ein erstes Wegstück eröffnet.
Da ich aber nur vier Wochen Zeit habe, wäre das dann doch zu weit.
Starten werde ich in Grövelsjön, wo der E1 von Norwegen kommend über die Grenze nach Schweden verläuft. Wo ich aufhören werde, kann ich jetzt noch nicht sagen, da ich keine feste Etappen planen werde, sondern jeden Tag so weit laufen will, bis ich nicht mehr kann oder keine Lust mehr habe.
Gebucht habe ich den Hinflug am Freitag Abend 16. Juni 2023 und den Rückflug am Sonntag Mittag 16. Juli 2023.
Da ich sehr spät in Stockholm/Arlanda ankomme habe ich das Hotel direkt im Flughafen gebucht.
Ursprünglich wollte ich mit dem Zug, der direkt unten im Flughafen hält am Samstag Morgen nach Mora fahren und dann von dort mit dem Bus nach Grövelsjön. Gegen Abend wäre ich dann am Ausgangsort der Wanderung angekommen. So wie es aber aussieht ist der Zugverkehr an den Samstagen auf dieser Strecke wegen Wartungsarbeiten nicht möglich. Daher werde ich wohl einen Mietwagen nehmen, um von Arlanda nach Mora zu kommen. Der Bus von dort nach Grövelsjön fährt,
Mit Flug 2650 geht es um 21 Uhr von Zürich nach Arlanda
Flug ging mit etwa 20 Minuten Verspätung in Zürich los.
Wir waren dann so kurz vor Mitternacht in Stockholm Arlanda.
Der Rucksack kam relativ rasch auf dem Band, sodass ich um kurz nach Mitternacht im Hotel war.
Check-In ging schnell.
Das Zimmer war ok, die Aussicht auf einen Hinterhof bescheiden.
Ich hab relativ wenig geschlafen, wahrscheinlich war ich zu gespannt auf den Start der Wanderung.
Nach dem Frühstück ging es dann mit dem Shuttle-Bus zum Mietwagen-Center.
Der Europcar-Angestellte tat und sagte nur das Allernötigste.
Ärgerlich: Ich hatte ein Navi mitbestellt und gezahlt. Das im Auto hätte ich mit viel Aufwand bei Skoda noch mal kostenpflichtig registrieren müssen.
Die Fahrt von Arlanda nach Mora läuft reibungslos. Unterwegs geht es noch kurz zu einem ICA Supermarkt.Gegen 12 Uhr bin ich dann in Mora. Die Rückgabestelle ist eine Tankstelle.
Bis der Bus fährt habe ich also noch knapp über zwei Stunden. Ich suche mir ein ruhiges Eckchen am See.
Der Bus von Mora nach Grövelsjön fährt pünktlich um 14:35 Uhr los. Nach einer guten Stunde habe ich den Bus bis zur Ankunft um 18 Uhr für mich alleine.
Ich penne immer mal wieder kurz ein.
An der Fjällstation in Grövelsjön sind viele Menschen, ganze Wandergruppen die hektisch hin und her laufen.
Ich mache mich dann gleich auf die ersten Kilometer.
Start: 18 Uhr
Dauer: 2 Stunden 51 Minuten
Entfernung 10,7 km
Die Landschaft ist bombastisch. Teilweise liegen noch Schneefelder an den Hängen.
An der ersten Vindskydd Olåns ist der Weg etwas undeutlich markiert, wodurch ich einige extra Meter laufe und dann die alte Strecke nehme. Nach einigen hundert Metern kommen die beiden Wege wieder zusammen.
Jetzt bin ich in der Raststuga Valdalsbygget. Hier hab ich sogar 4G Empfang.
Die Bilder sind in einer komischen Reuhenfolge, da ich nicht herausgefunden habe, wie man die Bildergalerie in diesem Tool ordentlich sortieren kann.
Entfernung: 43 km
Zeit: 11:38 Stunden
Höhe: 434 m
Die angegebenen Zeiten sind immer inklusive der Pausen, meistens zwei länger Pausen a 15 - 20 Minuten udn mehrre kleine Trinkpausen, alo etwa eine gute Stunde pro Tag.
Habe kurz aber gut geschlafen.
Um 4:20 Uhr laufe ich dann los.
Am Anfang ist die Strecke sehr abwechslungsreich, dann kommen über 10 km Piste. Man kommt zwar sehr schnell vorwärts, aber interessant ist es nicht.
Am Mittag bin ich in Flötningen angekommen, wo es ein kleines Geschäft gibt. Mineralwasser, Lätöl (Leichtbier) und zwei kleine Knäckebrot mit Paprikacreme dazwischen.
Kurz hinter Flötningen beginnt der Drevfjällens Nationalpark. Die Landschaft ist phantastisch, die Strecke sehr anspruchsvoll. Sehr viele Steine, viel Morast und man muss immer wieder den besten Weg suchen. Das ist sehr anstrengend und zeitraubend.
Es hat extrem viele Stechmücken. Mit den entsprechenden Produkten zum Einreiben und solange man läuft, geht es. Aber sobald man stehen bleibt fallen hunderte von Mücken über einen her.
Übernachtet habe ich dann in der Raststuga Busjön. Sehr einfache und kleine Hütte, kein Fussboden, aber ein Dach über dem Kopf mit Ofen und Schlafpritsche.
Ich kann keinen Meter mehr gehen. Heute bin ich wirklich an meine Grenze gegangen. Nichts mehr Essen, nur noch die zwei Lätöl trinken die ich dabei habe udn dann sofort Schlafen gehen. Meine Luftmatraze aufblase und dann rein in den Schlafsack.
Entfernung: 17,7 km
Zeit: 6:54 Stunden
Höhe: 312 m
Habe sehr lange und gut geschlafen.
Die Beine sind noch sehr müde. Die 43 km vom Vortag waren definitiv zu viel auf solch anspruchsvollem Gelände. Das Loslaufen fällt schwer.
Unterwegs komme ich an der Raststuga Röskåsen vorbei. Sehr schön eingerichtet mit Betten und einer kleinen Küche. Direkt daneben ein Bach mit Trinkwasser.
Hier treffe ich ein deutsch/holländisches Paar und unetrhalte mich lange mit ihnen über die Strecke, Ausrüstung und ihre Erfahrungen. Sie sind am Südende von Schweden losgelaufen und wollen bis an den nördlichsten Punkt von Schweden laufen. Sie machen das als Übergang vom Arbeitsleben in die Rente. Den Gedanken finde ich toll, zu Beginn der Rente eine Veränderung, etws Neues / Anderes zu machen.
Das Laufen fällt mir immer schwerer und ich muss ständig kurze Pausen machen um wieder etwas Energie zu finden. Hängt vielleicht auch damit zusammen, dass ich sehr wenig esse.
Übernachtet habe ich dann in der Raststuga Id-Perssätern.
Entfernung: 31,5 km
Zeit: 11:40 Stunden
Höhe: 628 m
Es geht mir wieder etwas besser. Inzwischen kann ich lange und gut Schlafen.
Es geht weiter durch den schönen Nationalpark Drevfjällens bis zu dem kleinen Ort Gördalen. Von über 1000 m Höhe auf etwa 600 m. Dort will ich in dem Cafe Gosen etwas ordentliches Essen, aber es hatte geschlossen. Ausserhalb der Saison hat es wohl nur am Wochenende auf.
Also weiter in den Nationalpark Fulufjället. Zuerst mal wieder rauf auf über 1000 m.
Oben dann ein riesiges Hochplateau mit etlichen Bergseen. Tolle Landschaft mit zum Teil beeindruckender Weitsicht.
Die Strecke nach wie vor anstrengend. Inzwischen sind die Wanderschuhe auch innen nass, da man ab und zu mal ein unfreiwilliges Fussbad nimmt, wenn man durch den Morast oder einen Bach muss.
Hier oben gab es Schwärme von Mücken, aber von der harmlosen Sorte. Man musste nur aufpassen beim tief einatmen, wenn man durch eine solchen Schwarm durchlief. Stechmücken gibt es sehr wenige.
Die Bergseen scheinen sehr fischreich zu sein, da ich einige Boote auf dem Wasser sehe. Es gibt auch einige private Hütten in der Gegend.
Übernachten werde ich in der Raststuga Rösjön. Diese ist bewirtet und kostet etwas. Für Camping nehmen sie 100SKR, für ein Bett in der Gemeinschaftshütte 200SKR. Es gibt einen kleinen Kiosk mit verschiedenen Sachen. Chips, Schokolade, Fertiggerichte in Tüten und auch Mückenspray. Besonders wichtig für mich, da ich meines unterwegs verloren hab. Also ab in die Gemeinschaftshütte und erst mal ein Feuer machen. Ich habe die ganze Hütte für mich alleine.
Entfernung: 21,4 km
Zeit: 7:56 Stunden
Höhe: 167 m
Am Morgen sehe ich die Leute von der Hütte mit zwei grossen Rucksäcken in Richtung Tal laufen. Später kommt dann ein Helikopter, der Material, wohl auch ein Zelt und die Frau hochbringt. Den Mann treffe ich beim Loslaufen, für ihn war kein Platz mehr.
Weiter geht es auf dem Hochplateau mit den vielen Bergseen, immer auf etwa 1000m Höhe.
Unterwegs komme ich an der Raststuga Tangsjöstugan vorbei. Eine sehr grosse Stuga mit vielen Betten, abgetrennt voneinander durch eine Art Kabine mit Vorhang. Eine kleine Küche ist ebenfalls vorhanden. Sehr schön. Etwas kurios finde ich die Pakplatz-Schilder für Scheemobile vor der Hütte. Das scheint aber momentan ein lukratives Geschäft zu sein. Üebrall merkt man, dass diese Art von Tourismus gefördert wird. Es gibt etliche Strecken hier oben, die man mit Schneemobil machen kann.
Weiter geht es nach Süden. Nach einiger Zeit wechselt das Landschaftsbild vom Hochplateau mit den Seen zu einem Tal mit einem Bach. Diesem Bach, der dann bald eine Breite von drei Metern hat, folge ich. Einmal muss ich ihn überqueren. Das Blöde dabei, es gab keine Brücke. Also eine etwas seichtere Stelle suchen und es gab trotzdem ein erfrischendes Fussbad.
Die letzte Stunde kam ich in einen heftigen Regen mit starkem Gegenwind. An der Hütte war ich durch und durch nass. In der Raststuga Tangådalstugan dann erst mal Feuer machen, die nassen Klamotten ausziehen und zum Trocknen aufhängen. Diese Stuga hat im hinteren Raum, der nicht abgeschlossen ist, drei Betten und eine Küche.
Es regnet noch sehr lange. Ich habe keinen Empfang hier, kann daher auch keinen Wetterbericht abrufen.
Mal schauen, wie das Wetter morgen ist.
Entfernung: 32,0 km
Zeit: 11:40 Stunden
Höhe: 452 m
Der Morgen sieht wetterttechnisch wieder gut aus. Ich mache mich früh auf. Heute geht es sehr viel bergab. Wir verlassen das Hochplateau und auch den Nationalpark Fulufjället. An der langen Zeit die ich heute brauche merkt man schon die Schwierigkeit der Strecke. Viele Steine und Wurzeln, einiges an Morast.
Und die Stechmücken sind wieder da. War das doch angenehm die letzten Tage, dass es so hoch oben wohl keine gibt.
Am Ausgang des Parks ist die Björnholmsstugan. Eine sehr schöne Hütte mit Betten und Küche.
Die nächsten Kilometer sind sehr anstrengend, da es viel auf und ab geht. Und vor allen Dingen trocken. Es gibt keine Möglickeit die Wasserflaschen aufzufüllen auf den nächsten 17 km. Zum Schluss bin ich ganz schön durstig
Am Fluss Göralven gibt es eine kleine Hütte und Platz zum Zelten.
Ich laufe aber noch weiter bis zur Granfjällssätern, um morgen einige Höhenmeter weniger zu haben. Die Hütte ist klein, aber hat wieder eine Pritsche zum drauf Schlafen und was ganz wichtig ist, einen Bach mit Trinkwasser nur etwa 80 Meter entfernt.
Generell merke ich immer mehr, wie wichtig die Wasserversorgung unterwegs ist.
Entfernung: 22,7 km
Zeit: 10:30 Stunden
Höhe: 767 m
Heute geht es wieder viel hoch und runter. Die Strecke läuft sich aber etwas besser, sodass ich doch einigermassen vorwärts komme. Das Wetter ist gut, fast schon zu heiss über den Mittag von 12 bis 15 Uhr. Danach kommen ein paar kleine Wolken udn ein leichter Wind.
Die Landschaft ist nach wie vor atemberaubend. Teilweise enorme Weitsicht. Leider sieht man dann auch, was ein Skigebiet aus einer Landschaft machen kann. Ich komme immer näher an Sälen heran und das ist eines der grössten Skigebiete in Schweden.
Heute bin ich von einem Rebhuhn angegriffen worden, ich bin wohl ihrem Nest etws zu nahe gekommen.
Kurz später lerne ich Michael, einen Schweden, bei einer Raststuga kennen. Wie reden länger miteinander und trinken zum Schluss noch einen Schnaps (heisst auch auf schwedisch Schnaps) aus seiner Flasche zusammen.
Ziel heute ist die Östfjällsstugan. Von der Lage her eine der schönsten Stuga, direkt an einem See gelegen. Der See hat Trinkwasserqualität, sodass ich sofort wieder alle meien Flaschen fülle und direkt einen ordentlichen Schluck nehme.
ich sitze so da und geniesse die Abendsonne, da taucht Michael von vorher an der Hütte auf. Er meint, er hat keine gute Stelle zum Übernachten gefunden und er bleibt auch hier., da es ja hir wunderschön ist. Wir haben noch lange geredet und ich habe erfahren, dass er schwer Krebs hat und die Ärzte ihm nur noch bis Weihnachten geben. Er plant aber fest seinen sechzigsten Geburtstag mit seinen drei Kinder im nächsten Januar zu feiern.
Wenn man so etwas mitbekommt, dann merkt man wieder, wie gut es einem selber geht, auch wenn mit sechzig nicht mehr alles so rund läuft, wie mit vierzig.
Entfernung: 31,2 km
Zeit: 10:30 Stunden (inklusiv Einkaufen)
Höhe: 255 m
Heute morgen geht es mit Michael zusammen weiter bis zum Parkplatz am Hotel Högfjäll, welches für viele der Startpunkt des Södra Kungsleden in Richtung Norden ist.
Von da ab geht es wieder alleine weiter. Es geht bergab durch Siedlungen mit Ferienhäusern die wohl primär nur im Winter genutzt werden. Es ist sehr ruhig. Es scheint hier in Schweden das gleiche Problem zu geben, wie in der Schweiz. In den Skigebieten wird die Landschaft mit Häusern zugepflastert, die dann nur wenige Wochen im Jahr verwendet werden. Im Sommer 100 Einwohner, im Winter 5000.
Ein Stück weiter dann im Ortsteil Lindvallen komme ich an einen grossen ICA Supermarkt. Hier hole ich mir etwas zu Trinken und zu Essen. Besonders auf frisches Obst freue ich mich und esse gleich eine Birne. Ich vermisse frischen Salat in meiner Ernährung.
Weiter geht es runter in den Hauptort Sälen. Dort gibt es einige schöne Häuser direkt am Fluss, der das Tal durchzieht. Es gibt auch noch mal einen kleineren ICA und auch einen COOP diekt beeinander.
Der Weg führt nun paralell zur Hauptstrasse. Zwar etwa 30 Meter entfernt davon, aber der Lärm ist schon störend, wenn man einige Tage in der Ruhe der Natur war. Zum Glück taucht ein Schild auf mit Kaffee, Trinken, Eis. Direkt neben dem Weg ist eine Schokoladen-Werkstatt, in der sie Pralinen und eben auch Eis machen. Die drei Kugeln Eis schmecken fantastisch, besonders das Zitronen-Sorbet.
So gestärkt geht es weiter und kurz später biege ich ab auf den Vasaloppsleden. Hier geht es gleich mal ordentlich den Berg rauf. Oben angekommen trennt sich dann der Wanderweg von der Wasalauf-Langlaufstrecke.
Die Hütte Smågankojan ist schön, die insgesammt acht Betten haben eine Matraze drauf, sodass ich nur den Schlafsack brauche. Die Wasserstelle ist etwa 200 Meter entfernt, aber ohne den schweren Rucksack und in Sandalen ist das kein Problem.
Entfernung: 37,0 km
Zeit: 11:12 Stunden
Höhe: 372 m
Weiter geht es auf dem Vasaloopsleden. Es gibt auch eine Strecke für Radfahrer. Manchmal sind die drei Strecken deckungsgleich, aber öfter auch unterschiedlich. Es ist aber alles recht gut ausgeschildert und auch gut präpariert. Man braucht fast keine Karte oder GPS, was auch gut ist, da meine Akkus alle allmählich leer sind und die Sonnenkollektoren auf meiner Powerbank nicht optimal arbeiten können, da ich versuche im Schatten zu laufen und auf dem Rucksack drauf sind sie auch nicht optimal ausgerichtet.
Heute ist es sehr warm. Ich schwitze sehr viel. An der Strecke gibt ea aber immer wieder die Möglichkeit die Flaschen aufzufüllen. Meist bei den Kontrollstellen des Wasalaufs gibt es an den Gebäuden aussen einen Wasseranschluss, den man verwenden darf. In der Karte des Wasalaufs sind diese Wasserstellen auch speziell eingezeichnet.
Ich freue mich schon auf den See zum Baden, da ich am Abend auf den Natur-Campingplatz Evertsberg will und da gibt es einen schönen Badeplatz.
Dort angekommen stelle ich fest, dass der Campingplatz leer und verlssen aussieht. Das Restaurant ist ebenfalls geschlossen. Ich gehe mal an den Strand und frage die Leute. Die wissen aber auch nichts. Kurz später treffe ich zufällig die vorherigen Betreiber des Campingplatzes, auch Deutsche, und die erzählen mir, dass die neuen Betreiber noch nicht hier sind und wohl erst in einigen Tagen aufmachen. Also wieder Essen aus dem Ricksack und zum ersten mal das Zelt aufbauen.
Aber zuerst gehe ich mal ein eRunde Schwimmen. Das Wasser ist angenehm, warm genug um auch eine grössere Strecke zu Schwimmen. Aber ich merke schon bald die Ermüdung vom Laufen und gehe wieder raus. Ich will ja nicht als Wasserleiche enden. 6
Entfernung: 48,0 km
Zeit: 11:50 Stunden
Höhe: 48 m
Ich habe schlecht geschlafen, Auf der nahen Strasse war fast die ganze Nacht LKW-Verkehr und das hat man sehr gut gehört.
Am Moregn das Zelt abbauen und alles wieder einpacken und dann auf zum Endspurt bis zum Zwischenziel Mora.
Es ist heiss heute und ich schwitze viel. Einmal verpasse ich eine Abzweigung für die Wanderer und muss dann einen kleinen Umweg machen und etwa ein Kilometer an der Strasse entlang laufen.
Die Wassereversorgung auf dem Vasaloppsleden ist wie gesagt gut und ich komme in einem ordentlichen Tempo vorwärts.
Zum Schluss geht es durch Kiefernwälder auf sandigem Boden. Ich habe das Gefühl irgendwo in Südeuropa zu sein und nicht in Schweden.
Nach 47 Kilometer dann endlich auf dem Campingplatz in Mora. Dieser ist riesig und ich finde zuerst die Rezeption nicht. Der Wasalauf geht mitten durch den Campingplatz durch, wodurch ich auch mittendrin angekommen bin. ich frage einige Urlauber und finde dann die Rezeption. Ich miete eine kleine Stuga, die aber wieder ganz am anderen Ende des Campingplatz ist. So kommt der zusätzliche Kilometer zustande.
Entfernung: 5,0 km
Zeit: 1:00 Stunden
Höhe: 0 m
Ich habe mich entschieden zwei Tage in Mora zu bleiben.
Durch die wenige Nahrung die ich zu mir genommen habe und dem ständigen Wasserverlust durch Schwitzen hat sich meine Verdauung verabschiedet.
Ich nutze die Zeit in Mora um zum Frisör zu gehen und die Haare schneiden und mich auch rasieren zu lassen.
Ansonsten schlafe ich viel und komme endlich dazu diese Webseiten zu erstellen und online zu gehen.
Auf dem Campingplatz gibt es ein kleines Bistro, wo ich jeden Abend Essen gehe und ein, zwei Bierchen trinke. Es gibt die Klassiker wie Burger, Pizza, Fish&Chips und auch Schnitzel, was in Schweden auch so heisst. Das Essen ist gut.
Der Shop hingegen hat fast nur Süssigkeiten, Chips und Eis.
So gehe ich mehrmals in den Ort um Einzukaufen, was aber auch nur ein paar hundert Meter sind. Unter anderem kaufe ich auch eine Wasserflasche mit integriertem Wasserfilter. Erstaunlicherweise nicht im Outdoor Shop sondern im ganz normalen Sportgeschäft ein paar Meter weiter.
Auf dem Campingplatz sind im Moment überwiegend Rentner mit ihren Wohnmobilen. Familien mit Kindern sehe ich recht wenige. Manchmal komme ich mir vor wie in einer Senioren-Residenz. Aber da gehöre ich ja auch bald dazu.😄
Entfernung: 38,3 km
Zeit: 12:26 Stunden
Höhe: 774m
Ich hbe es nicht besonders eilig heute morgen. So komme ich erst um 9:30 Uhr am Campingplatz los.
Das Laufen geht richtig gut, die Beine wollen arbeiten.
Zuerst geht es knapp fünf Kilometer zurück auf der Strecke wo ich am Tag 11 hergekommen bin. Dann teilt sich die Strecke udn ich bin ab jetzt auf dem Siljansleden unterwegs.
Die Landschaft ist jetzt milder, die Bereg nicht mehr so hoch. der Weg lässt sich gut laufen. Unterwegs verpasse ich eine Abzweigung vom breiten Fahrweg auf einen Wanderpfad. Bedeutet 1,4 km extra. Ich muss mich noch umgewöhnen von der Beschilderung. Bisher war es eher in Bodennähe auf kurzen Pflöcken oder Steinen. Auf dem Siljansleden sind die Schilder eher weit oben, manchmal sogar über Kopfhöhe.
ich komme alle paar Kilometer an einem sogenannten Fäbod vorbei. Das sind mehrere kleine Häuser, die früher als Behausung für die Sommerweide genutzt wurden. Inzwischen sind die meisten schön renoviert und dienen als Ferienhaus. Das ist sehr idyllisch.
Am Abend komme ich dann am Waldmuseum in Siljansfors vorbei. Da ist auch ein nettes kleines Restaurant, um die Zeit aber schon geschlossen. Eigentlich wollte ich hier in der Nähe zelten, aber die Strasse hat wieder sehr viel LKWs und es ist daher sehr laut. Also gehe ich weiter.
Morgen früh soll es auch zu regnen kommen, also versuche ich heute noch ein paar Kilometer mehr zu laufen, dann sind es morgen weniger.
Ich mache halt bei einer Vindskydd und baue nur das Innenzelt, wegen den Stechmücken, in dem Unterstand auf. Es passt gerade so rein.
Entfernung: 21,4 km
Zeit: 6:42 Stunden
Höhe: 439m
Ich habe gar nicht gut geschlafen obwohl es hier schön ruhig war. Geregnet hat es nicht, es soll ja erst gegen 7 Uhr anfangen.
Um 4 Uhr morgens laufe ich dann los. Der Weg ist gut. Heute konzentriere ich mich besser auf die Abzweigungen der Wanderpfade von den breiten Fahrwegen. Und trotzdem verpasse ich wieder eine und muss daher einen extra Kilometer machen.
ich komme wieder durch einige Fäbod durch. Die Menschen hier sind sehr feundlich und fragen zum Teil, von wo nach wo ich laufe. Zum Glück können die alle Englisch.
Um 7:40 Uhr geht es dann los mit dem Regen. Zuerst ganz leicht aber dann immer stärker. Eine Vindskydd kommt mir da gerade gelegen. ich setze mich rein und warte den stärksten Regen ab. Etwa eine halbe Stunde später geht es dann weiter.
Es ist auch nicht mehr weit, dann komme ich in Åsengården an. Das ist ein schöner kleiner Campingplatz mit einigen Hütten und auch Zimmern im Haupthaus. Ich nehme ein Doppelzimmer, da hab ich mehr Platz.
Nach einer wohltuenden Dusche lege ich mich etwas hin und schlafe sofort ein.
Am Nachmittag mache ich dann noch Wäsche und schreibe an diesen Webseiten.
Am Abend freue ich mich auf ein leckeres warmes Essen auf der Terasse des Restaurant. Es ist ein herrlicher Sommerabend.
Entfernung: 41,2 km
Zeit: 12:18 Stunden
Höhe: 736 m
Ich habe sehr gut geschlafen und nehme mir die Zeit am Morgen für ein gutes Frühstück mit viel Kaffee, den ersten seit dem Hotel im Flughafen.
Um 9:30 Uhr geht es dann los. Die Strecke ist sehr schön und ich komme auch gut vorwärts. Ich bin nach wie vor auf dem Siljansleden unterwegs bis zum See Yxen. Dort verlasse ich den Siljansleden, der weiter nach Leksand geht.
Ab hier ist der Weg schlechter ausgeschildert und auch weniger gepflegt. Oft muss ich jetzt durch sumpfiges Gelände ohne Bretterstege. Die Schuhe sind bald schon durch und durch nass, da es inzwischen auch wieder angefangen hat zu regnen.
Am Nachmittag gibt es dann links und rechts von mir Gewitter. Ich habe Glück und komme gerade so zwischendurch.
Der Regen hat etwas nachgelassen, aber durch das nasse Gras und die Heidelbeer- und Erika-Sträucher werden die Schuhe ständig nass.
Spaät am Abend, so um 22:00 Uhr suche ich mir ein Plätzchen am Djursjön-See um mein Zelt aufzustellen. Gar nicht so einfach. Entweder privates Grundstück oder unebener Waldboden.
Entfernung: 32,6 km
Zeit: 10:34 Stunden
Höhe: 672 m
Heute nacht habe ich gar nicht geschlafen, höchstens mal für ein paar Minuten eingenickt. Keine Ahnung warum, müde genug war ich jedenfalls und geregnet hat es in der Nacht auch nicht mehr.
Da es ab 7 Uhr wieder regnen soll, stehe ich um 4 Uhr auf, baue das Zelt wieder ab und packe meine Sachen. Um 4:30 Uhr laufe ich dann los.
Es geht gleich ordentlich den Berg rauf bis Ljusbodorna, was ich nach 5 km erreiche. Dort gibt es so etwas wie ein kleines Musseum, wo den Leuten gezeigt wird wie eine solche Fäbod früher ausgesehen hat und wie die Leute dort gelebt haben. Ich schaue mir eines der Häuser an, welches auch als Raststuga allen offen steht. Es ist noch sehr früh und ausser mir scheint kein Mensch hier zu sein. Leider gibt es auch kein Trinkwasser hier und mein Wasservorrat neigt sich dem Ende. Ich habe noch vom See ein bisschen Wasser in meiner Filterflasche, aber sehr weit reicht das nicht mehr.
Dann fängt es auch schon wieder an zu regnen. Aber das ist egal, da ich durch die Jacke sehr gut geschützt bin. Lediglich die Schuhe und die unteren Hosenbeine sind schon die ganze Zeit patschnass. So langsam fange ich an zu frieren, da die Temperatur inzwischen nicht mehr über 12°C am Tag geht.
5 km vor Mockfjärd treffe ich dann wieder in einer Fäbod auf eine Gruppe von 12 Menschen, die mich herzlich begrüsst. Am Nachmittag wollen sie hier einen kleinen Feldgottesdienst abhalten um die alten Traditionen aufrecht zu erhalten, da ihre Vorfahren früher diese Fäbod bewirtschaftet haben. Sie waren gerade fertig mit Grillen und haben mir kleine Hotdogs und Wasser gegeben. Sie waren sehr interessiert, wo und wie ich wandere und warum ich gerade nach Schweden gekommen bin.
Nach etwa einer halben Stunde verabschiede ich mich und nehme das letzte Stücke für heute in Angriff. Es regnet wieder stärker. Ich bekomme Probleme mit meinem Rücken, der keine Kraft mehr hat, den Rucksack zu stabilisieren. Es beginnt zu schmerzen.
Am Ortsrand von Mockfjärd mache ich einen Abstecher zum ICA Markt und decke mich mit Wasser und etwas Obst ein. Der nun deutlich schwerere Rucksack ist gar nicht gut für meinen Rücken. Ich schleppe mich noch das Stück bis zum Wanderheim, wo ich heute übernachten will.
Dort angekommen, stelle ich fest, dass es geschlossen ist. Ich verstehe nicht genug schwedisch, um den Zettel an der Tür richtig zu verstehen, aber es sieht so aus, dass es wohl für länger gschlossen hat.
Was nun? ich suche mir ein trockenes Plätzchen, welches ich in einem Unterstand für die Mülleimer finde, und übrlege, was ich jetzt machen soll. Ein Stück weiter laufen und dann im Zelt übernachten ist keine Option, da die Schmerzen stärker wurden und ich auch keine trockene Kleidung für den nächsten Tag mehr hatte. Ich brauchte also ein Dach über dem Kopf und die Möglichkeit, meine Klamotten zu trocknen. Die Suche nach einer alternativen Unterkunft in Mockfjärd bleibt erfolglos. Die nächste grössere Stadt mit Hotels ist Borlänge. Und was super ist, in 50 Minuten fährt ein Bus dorthin. Also noch einmal aufraffen und die 900 Meter bis zur Bushaltestelle zurück laufen. Der Bus ist recht voll und ich muss immer wieder den schweren Rucksack vom Mittelgang auf den Schoss und wieder zurück hieven, wenn jemand aus- oder einsteigt. Im Bus versuche ich dann ein Hotel zu buchen, was gar nicht so einfach ist. Letztendlich bekomme ich noch ein Zimmer im Hotel Kupolen. Das ist ein einfaches Hotel über einer riesigen Shopping Mall. Ich buche für zwei Nächte, dann habe ich Zeit um mich zu regenerieren und nachzudenken, wie ich weiter mache. Der Wetterbericht sagt für die nächsten Tage viel Regen und Temperaturen um die 12°C voraus. Ich hätte sollen die Winterausrüstung mitnehmen😄.
Nach einer guten halben Stund bin ich am Einkaufszentrum. Der Eingang zum Hotel ist schwer zu finden, es sieht eher aus wie der Lieferantezugang zu einem der Geschäfte. Self-Checkin und dann gleich mal ab unter die Dusche und dann unter die warme Decke. Ich bin total platt und schlafe auch bald ein.
Heute gibt es keine Bilder, da alles nur grau in grau wäre.
Habe gut geschlafen und mich schon ein bisschen erholt.
Das Frühstück im Hotel ist einfach aber ok.
ich sitze in meinem Zimmer udn überlege, was ich machen will. Von Borlänge aus gibt es gute Verbindungen zum Flughafen. Den Flug könnte ich umbuchen, wenn auch mit hohen Kosten.
Soll ich abbrechen?
Ich schaue mir den Wetterbericht für die nächsten Tage an. In vier Tagen soll es wieder trockener und wärmer werden.
Wie sieht es mit den nächsten Etappen aus? Nach den Beschreibungen sind die nächsten Etappen schlecht zu laufen, da oft keine Beschilderung und viel Sumpf.
Ab Smedjebacken wäre die Strecke wieder gut.
Und so sieht der Plan aus. ich fahre mit dem Zug nach Ludvika und gehe dort für drei Tage ins Hotel. Danach fahre ich morgens mit dem Bus in 20 Minuten von Ludvika nach Smedjebacken und laufe wieder los.
Noch mal in die Shopping Mall und eine neue Schirmkappe kaufen, meine hab ich unterwegs irgendwo verloren.
Noch mal Frühstücken und dann zum Bahnhof.
Die Wanderschuhe sind noch nicht ganz trocken, aber zumindest die Socken, daher ist es nicht ganz so unangenehm.
Um 9:57 Uhr fährt der Zug. Wir sind nur etwa eine halbe Stunde unterwegs, dann sind wir schon in Ludvika.
Das Hotel ist nur ein paar hundert Meter vom Bahnhof entfernt. Ich kann gleich Einchecken, obwohl ich recht früh dran bin.
Das Zimmer ist schön gross, hat auch einen kleinen Schreibtisch drin. Auch das WLAN ist deutlich schneller und stabiler als im vorherigen Hotel.
Ich mache mich daran diese Webseite zu aktualisieren und die restlichen Etappen detailliert zu planen. Draussen regnet es fast immer.
In den kurzen Pausen erkunde ich das kleine Städtchen. Direkt neben dem Hotel gibt es einen Supermarkt, was nicht gerade gut ist für meinen Konsum an Leichtbier und Chips.
Nicht weit weg gibt es ein Kaffee/Bistro wo es ein schönes Salatbuffet gibt. Die Atmosphäre ist toll. ich fühle mich richtig wohl dort.
Etwa 1 km entfernt, etwas ausserhalb von Ludvika gibt es einen schönen Badeplatz mit einer schönen Wiese und einem kleinen Steg. Das Wetter lädt aber gar nicht zum Baden ein, obwohl das Wasser recht warm ist.
Im Hotel im Keller ist ein recht grosses Fitness-Center welches Hotelgäste gratis mitbenutzen dürfen. ich geh zwei mal runter und mache ein bisschen etwas für meinen Rücken.
Entfernung: 30,2 km
Zeit: 7:43 Stunden
Höhe: 617 m
Back on Track. Es geht mir wieder besser und ich bin wieder voll motiviert.
Um 9:07 Uhr geht es mit dem Bus 15 Minuten von Ludvika nach Smedjebacken, wo ich wieder auf den E1 komme.
Gleich am Anfang etwas Verwirrung, da der Weg über Bahngleise gehen soll, dieser aber durch Zäune auf jeder Seite versperrt ist. Aber ich finde schnell eine Alternative, etwas der Strasse entlang zurück und dann abbiegen und schon passt es wieder.
Ich bin hier noch auf dem Sméleden unterwegs. Die Landschaft ist herrlich, der Weg aber zum Teil schlecht gepflegt. Einige sumpfige Passagen ohne Bretterstege, einige fehlende Markierungen. GPS hilft hier deutlich.
Die Landschaft wird milder, die Hügel nicht mehr so hoch. Die Pflanzen sind hier schon deutlich weiter, ich esse Heidelbeeren und Walderdbeeren.
Die Strecke geht sehr lang entlang einer dicken Stromleitung, was natürlich nicht so berauschend ist. Aber es gibt auch sehr schöne Abschnitte heute.
Der Weg lässt sich gut laufen, was auch das hohe Tempo erklärt. Es kommt zweimal kurz zu
Übernachten werde ich in der Nothuskojan. Eine einfache Hütte, mit Naturfussboden aber an zwei Wänden entlang Pritschen udn sogar drei Feldbetten, sodass ich mir die Luftmatraze heute sparen kann. Die Hütte ist leider recht vermüllt und wird wohl von niemandem mehr betreut. Es gab auch kein Holz, wie sonst an den Hütten üblich.
Entfernung: 36,7 km
Zeit: 11:40 Stunden
Höhe: 689 m
Nach einer durchwachsener Nacht geht es um 7:00 Uhr morgens los. Ich hätte schon früher loslaufen können, aber da ich in Kloten am dortigen Kiosk Wasser nachfüllen muss und auch auf einen Kaffee spekuliere, habe ich mir Zeit gelassen.
Nach 6 km und knapp zwei Stunden bin ich dann dort. Wie ich vermutet hatte, machen die um 9 Uhr auf. Also warte ich noch ein paar Minuten und bekomme dann meinen Kaffee und wieder volle Wasserflaschen.
Kloten bedeutet das Ende des Sméleden und Beginn des Bergslagenleden.
Ich laufe dann bald weiter, ich hab ja heute noch ein Stück Weg vor mir.
Kurz hintereinander begegne ich einer Ringelnatter und dann einer jungen Schlingnatter, die war gerade mal 15 cm lang. Beide sind ungiftig, erschrocken bin ich trotzdem. Somit habe ich alle drei in Schweden vorkommenden Schlangen gesehen.
Die Wege sind wieder besser gepflegt und die Markierungen sind super. Trotzdem ist es heute anstrengend, viel rauf und runter auf. Es hat auch viele Steine udn Wurzeln auf dem Weg, sodass heute das Tempo deutlich langsamer ist.
Ich treffe mal wieder auf einen Langstrecken-Wanderer aus Deutschland. Der erste seit dem Södra Kungsleden, also seit zwei über zwei Wochen. Wir unterhalten uns lange über die üblichen Sachen, Wetter, Strecke, Übernachtungsmöglichkeiten, etc. Er ist schon im Mai in Deutschland losgelaufen, in Brandenburg, dann über Rügen mit der Fähre nach Trelleborg und weiter zu Fuss. Er hat letzte Nacht in Örebro übernachtet, da er neue Schuhe gebraucht hat. Von Kopparberg fahren Busse regelmässig nach Örebro.
Heute übernachte ich in einer Vindskydd. Einfach nur eine dünne Schutzfolie auf den Boden, dann Luftmatraze und Schlafsack. Die Stechmückken halten sich im Rahmen.
Holz ist zwar in der nähe der Hütte vorhanden, allerdings ist es noch recht feucht. So brauche ich auch ein Weilchen, bis das Feuer richtig brennt. Auch weil es immer wieder mal anfängt zu tröpfeln.
Entfernung: 32,4 km
Zeit: 10:24 Stunden
Höhe: 853 m
Ich habe gut geschlafen. Das Packen des Rucksacks ist mittlerweile Routine geworden.
Nach drei Kilometern komme ich an eine wunderschöne Badestelle Djäkens. Das ist das Schwimmbad der Stadt Kopparberg, die nicht weit weg ist. Viel wichtiger für mich, ich kann dort Wasser nachfüllen.
Ich komme noch an einigen schönen Vindskydds und Badestellen vorbei. Und nach 15 km mach ich dann eine längere Pause (nicht in der heutigen Zeit drin) und gehe auch kurz schwimmen.
Jetzt geht es so richtig hoch und runter und es ist sehr heiss heute. Das Wasser geht mir aus und ich muss mir aus einem See Wasser nehmen, aber nur mit der Filterflasche.
ich laufe durch ein Naturreservat, wo wirklich alles sehr urtümlich ist. Es soll hier auch Bären, Wölfe und Luchse geben, gesehen hab ich nichts davon.
Ich bin froh, dass ich am frühen Abend das Wanderheim Nyberget erreiche. Das wird von einem älteren Paar betreut, welches direkt nebendran wohnt.
Ich hab wieder das ganze Haus für mich. Ich kann mir eines der insgesammt acht Betten in zwei Zimmern aussuchen. Was ich hier zum ersten mal sehe ist ein Schuhtrockner. Im Prinzip ein Föhn mit vier Schläuchen dran, also für zwei Paar Schuhe. Ich nutze das gerne, dann werden die Wanderschuhe mal wieder richtig trocken. Denn obwohl es heute nicht geregnet hat, sind die Schuhe durch das nasse Gras und die sumpfigen Passagen wieder leucht feucht.
Entfernung: 24,2 km
Zeit: 6:07 Stunden
Höhe: 365 m
Wie schon in den letzten Tagen geht es um sieben Uhr los. Das scheint meine Zeit zu sein.
Ich gebe etwas Gas, da ich gesehen habe, dass das restaurant auf dem Campingplatz Uskavi nur bis 14 Uhr auf hat udn ich würde gerne mal wieder was gutes Essen.
Es läuft recht gut, da heute etwa die Hälfte der Strecke auf breiten Waldwegen oder auch auf Strassen (gesplittet) verläuft. Da ist das Tempo deutlich höher.
Um kurz nach 13 Uhr bin ich dann an der Rezeption des Campingplatzes, der aber auch Hütten und Zimmer wie ein Wanderheim hat. Es ist recht voll hier, aber ich bekomme noch ein Viererzimmer für mich alleine.
Rucksack schnell ins Zimmer und dann ab ins Restaurant. Es gibt ein kleines Buffet. Ich fand das Essen recht günstig, umgerechnet etwa 10€, was wohl auch einer der Gründe war, warum so viel los ist im Restaurant. Das ursprünglich angebotene Hhnchen auf Reis gab es schon nicht mehr. Als ich mich in der Schlange anstellte, gab es Frikadellen. Bis ich vorne war, waren die aber auch aus. Wir mussten dann kurz warten, dann kam eine Schale Köttbullar und kurz später noch Fisch. Was toll war, es gab viel Salat. Ich bin satt geworden und es hat geschmeckt. Kaffe gab es auch noch dazu.
jetzt noch schnell Wäsche machen und dann ab an den See.
Das Wasser ist herrlich. Ich schwimme ein längeres Stück, dann merke ich aber doch, dass ich schon ein paar Kilometer heute gelaufen bin. Also zurück ans Ufer bevor ich noch als schwedische Wasserleiche ende.
Jetzt am Abend sitze ich vor dem Haus, geniesse die Abendsonne und schreibe diese Zeilen.
Entfernung: 33,2 km
Zeit: 10:09 Stunden
Höhe: 604 m
Um kurz nach sieben Uhr gehe ich los. Es ist noch sehr ruhig auf dem Campingplatz.
Die Wege sind schön, es geht gut vorwärts.
Am Mittag fängt es an zu regnen. Auf den Wetterbericht ist absolut kein Verlass. Also Schutzhülle über den Rucksack, Regenjacke anziehen und die Hose wieder auf lang. Weiter geht es. die Schuhe sind bald schon wieder nass und es gibt witzige Geräausche bei jedem Schritt. Aber das bin ich inzwischen gewohnt.
Über den ganzen Tag höre ich immer wieder ein Donnern. Zuerst dachte ich es kommt ein Gewitter. Da ich aber in eienr gegend mit imme rnoch aktivem Bergbau unterwegs bin, denke ich es ist eine Mine und die sind da am Sprengen.
Gegen Abend erreiche ich Digerberget. Das ist ein kleines Sportzentrum, wo aber im Moment alles geschlossen ist. Die Wasserstelle ist an der Aussenwand aber frei zugänglich.
Es gibt viele Strecken zum Joggen und Mountainbike fahren. In der Nähe gibt es auch ein Motocross-Zentrum. der Lärm ist deutlich zu hören.
Etwas abseits ist dann das Vindskydd. Ich mache ein Feuer und versuche die Klamotten wenigstens etwas trocken zu bekommen. Anfangs kommen immer noch Jogger und Mountainbiker vorbei, aber gegen acht Uhr wird es ruhig. Auf der Motocross-Strecke udn in der Mine ist dan auch Feierabend und es wird schön ruhig.
Ich richte mich häuslich ein so gut es geht und lege mich dann bald schlafen. Was soll man auch sonst hier machen.
Entfernung: 30,8 km
Zeit: 8:53 Stunden
Höhe: 698 m
Das mit dem Kleider trocknen war von mässigem Erfolg. ich hole trockene sachen aus dem Rucksack und so kann ich zumindest mit trockenen Socken in die nassen Schuhe schlüpfen.
Es regent fast den ganzen Tag. Und wenn es mal nicht von oben kommt, dann sorgen die Gräser, Heidelbeer- und Erika-Sträucher und die kleineren Bäume für genug Feuchtigkeit um alles nass zu halten. Ich fange an zu frieren, trotz hohem Tempo und der Anstrengung.
Ich brauche heute Abend unbedingt ein Dach über dem Kopf und einen Wäschetrockner.
In einer Verschnaufpause studiere ich die Streckenbeschreibungen und meine eigene Planung. Am ursprünglich geplanten Ziel, Blankhult, gibt es keine Möglichkeiten. In Annaboda gibt es einen Campingplatz, aber der ist neun Kilometer weiter, also wären es heute wieder über 40 km zu laufen, und das im Regen. dann sehe ich in einer beschreibung, dass es eine Möglichkeit gibt, abzukürzen. ich komme dann nicht in Mogetorp vorbei, wo es ein Restaurant mit Mittagessen gibt, aber am Abend ein Dach über dem Kopf ist mir lieber. Also gleich mal checken, ob in Annaboda noch eine Hütte frei ist. Ich habe Glück. Die Hütte ist zwar relativ gross und daher etwas teurer, aber hat auch eine eigene kleine Sauna. Also gleich reservieren, bevor nichts mehr frei ist.
Die Abkürzung erspart mir etwa auch neun Kilometer, sodass ich am Abend von der Strecke her wieder auf meinen ursprünglich geplanten Kilomtern bin.
Am Campingplatz angekommen geht das einchecken sehr schnell und ich gehe in die Hütte. Es regnet immer noch, oder wieder. Es hatte zwischendurch doch immerhin mal für gut eine Stunde aufgehört.
Von der Hütte bis zum Servicehaus mit Waschmaschine und Trockner ist es genau ein Kilometer. Also alle Klamotten der letzen zwei Tage zusammen nehmen udn in kurzer Hose udn Sandalen, aber mit Regenjacke ab zum Servicehaus. Ich bleibe gleich dort sitzen udn warte bis die Sachen fertig sind. Da es diese grossen Maschinen von Electrolux sind, geht das recht schnell. Alles schön zusammen legen und dann wieder ab durch den Regen zurück zur Hütte und versuchen die Sachen trocken zu halten.
Jetzt ist es Zeit für ein warmes Abendessen. Ich stelle fest, dass auf diesen First Campingplätzen alle die gleiche Speisekarten haben. Ich Esse einen feinen Burger mit Pommes.
In der Hütte gehe ich dann später am Abend noch kurz in die Sauna, bevor ich schlafen gehe.
Entfernung: 26,2 km
Zeit: 7:56 Stunden
Höhe: 428 m
Heute also der Abschlusstag der Wanderung. Durch die Änderung gestern, ist die Strecke heute kürzer. Das Wetter ist auch wieder gut.
Die Schuhe sind nicht ganz trocken geworden, aber mit trockenen Socken geht es.
Der Weg ist sehr schön zu laufen und scheint auch bei Tageswanderer sehr beliebt zu sien. Jedenfalls treffe ich unterwegs sehr viele Leute, soviel wie bisher an allen anderen Tagen zusammen. Es fallen immer mal wieder ein paar einzelne Tropfen, aber nie so viel, dass ich das regenzeug auspacken muss. Und da dan immer gleich wieder die Sonne scheint, trocknet es auch wieder schnell. Die Strecke ist sehr abwechslungsreich und hat wirklich schöne Plätze.
Gegen 16 Uhr komme ich dann an dem B&B in Lekhyttan an. Die Betreiber haben auch den Tierpark und das Cafe nebendran. Ich checke schnell ein und gehe dann eine Kleinigkeit im Cafe essen. Den Abend mach ich sehr ruhig. Ich sitze auf dem kleinen Balkon des B&B in der Abendsonne, trinke Lätöl, das ich vorher bei der nicht weit entfernten Tankstelle gekauft hatte, und schaue ein bisschen deustches Fernsehen übers Internet.
Am Morgen ein kleine Frühstück, die Auswahl ist etwas bescheiden.
Um kurz nach 8 Uhr geh ich an dem B&B los. Bis zur Bushaltestelle sind es etwa 10 Minuten zu laufen. ich will eigentlich den Bus um 8:55 Uhr nehmen, aber kurz nachdem ich dort bin, kommt ein Bus der nach Örebro fährt. Also rein, Ticket kaufen und los geht es.
Die Landschaft hier wird deutlich flacher, kaum noch Hügel. Es ist auch viel mehr Landwirtschaft mit Wiesen und Äckern als in der Gegend wo ich gewandert bin. Nach einer halben Stunde bin ich dann am Hauptbahnhof von Örebro. Mal schauen, wann ein Zug nach Stockholm fährt. Die App sagt mir, dass in 12 Minuten ein Direktzug nach stockholm fährt. Also gleich ein Ticket über die App kaufen. Zweite Klasse ist schon ausverkauft. Also notgedrungen erste Klasse 😄.
Mit 20 Minuten Verspätung geht es dann los. Der Zug ist toll. es gibt Kaffee, kalte Getränke und etwas Obst für die Fahrgäste. Der Schaffner ist sehr freundlich und hilfsbereit. Ihm scheint sein Job Spass zu machen.
Ich geniesse die Aussicht und höre etwas Musik über Kopfhörer. Nach knapp zwei Stunden und drei Zwiscehnstopps sind wir dann in Stockholm.
Bis zum Hotel, das ich reserviert hatte, sind es nur ein paar Meter, so bin ich nach wenigen Minuten schon da.
Das Zimmer ist klein aber sauber und funktional eingerichtet. Als Einzelperson geht es, zu zweit wäre es zu eng. Die Aussicht ist eine Katastrophe. Eigentlich she ich in den überdachten Innenhof des Hotels, wo auch das Frühstück serviert wird. Aber vor meine Fenster sind in einem Meter Abstand die Lüftungs- und Kabelschächte, sodass ich nur wenn ich schräg aus dem Fenster schaue, überhaupt etwas sehe. Pech gehabt, es gibt sicherlich schönere Zimmer im Hotel. Aber für zwei Tage wid es gehen, da ich eh in die Stadt will und nachts hab ich die Augen ja zu.
Ich schlendere durch die Stadt, gehe etwas Essen und kaufe mir ein paar Klamotten.
Die vielen Menschen, der Lärm und die schlechte Luft bin ich gar nicht mehr gewohnt.
Für das Abendessen kaufe ich mir noch etwas Obst ein und gehe dann auf mein Zimmer und schaue noch etwas schwedisches Fernsehen. Jagd auf roter Oktober, in englisch mit schwedischen Untertiteln. Das mit dem Internet ist hier komisch. Der Zugriff auf schwedische Internetseiten ist schnell, aber alles nach Deutschland, die Schweiz oder Amerika ist langsam. So ist Fernsehen über Internet im Hotel nicht möglich.
Ich schlafe auch bald ein.
Am nächsten Morgen dann auf zum Frühstück. Es wird sehr viel deutsch gesprochen im Frühstückssaal, besonders sächsisch. Die Auswahl und Qualität sind gut. Ich geniesse den Kaffee und ein ausgiebiges Essen.
Gegen Mittag laufe ich los, eine der Haupteinkaufsstrassen in Stockholm in Richtung Altstadt, Gamla Stan. Es sind viele Leute unteregs und auch hier höre ich viel Deustch. In der Altstadt mit den engen Gassen ist das Gefühl der Überbevölkerung noch stärker. ich quetsche mich dadurch und bin froh, dass ich bald wieder draussen bin.
Ich gehe in Richtung Tiergarten und Skansen. Das schöne Wetter heute scheint viele Leute aus dem Haus gelockt zu haben. Im Park hinten wird es dann endlich etwas ruhiger. Erstaunlich wie angenehm doch die Ruhe der letzten Wochen war.
Die Bewegung tut gut, den schweren Rucksack vermisse ich nicht wirklich. Auf dem Rückweg kaufe ich mir noch im Supermarkt Salat von der Frischetheke. Ab ins Hotelzimmer auf einen ruhigen Abend.
Bilder von Stockholm habe ich keine gemacht, die gibt es auf jeder Info-Seite über die Stadt viel besser.
Nach dem Aufstehen ab zum Frühstück. Heute kenne ich mich ja schon ein bisschen aus und finde die Sacehn auf die ich Lust habe schneller.
Das Packen des Rucksacks ist nach wie vor Routine, auch wenn ich heute wegen dem Flug etwas umkoordinieren muss. Das ganze Elektronikzeugs muss ich ja am Flughafen raus nehmen.
Zu Fuss die paar Minuten zum Bahnhof. Und es fängt schon wieder an zu regnen. Aber ich habe ja nicht weit.
Welchen Zug soll ich nehmen? Es gibt die normalen Züge, die weiter nach Uppsala fahren udn es gibt den Arlanda Express. Der fährt direkt udn soll etwas schneller sein, dafür auch teurer. Der Einfachheit halber nehme ich den Express. Unterwegs müssen wir aber längere Zeit anhalten wegen gegenverkehr auf der einspurigen Strecke. Letztendlich sind wir gar nicht mehr so Express am Flughafen.
Checkin ganz am Südende des Terminal 5. Sicherheitshalber wird mein Rucksack, trotz extra CargoBag als Sondergepäck aufgenommen. Das muss ich dann am Schalter Sondergepäck C abgeben. Das ist am Nordende der Schaletrhalle im Terminal 5. Also auf zur Wanderung. Dort erwartet mich ein Schlange, welche sich aber recht schnell bewegt.
Anschliessend durch die Sicherheitskontrolle wo angenehm wenig los ist. Dann wieder zurück nach Süden, zum entsprechenden Gate. Ich habe leider vergessen meine Laufuhr zu starten. Es wäre interessant, wie viele Kilometer man so im Flughafen unterwegs ist.
Nach der Sightseeing tour durch den Flughafen Arlanda geht es dann mit 20 Minuten Verspätung los.
Unterwegs gibt es viele Schlaglöcher, jedenfalls wackelt das Flugzeug oft recht stark.
Um 18:30 Uhr landen wir in Zürich. Der Rucksack soll ja auf dem Sonderband ankommen. Nachdem ich aber gesehen habe, dass der Rucksack ohne CargoBag eines anderen Reisenden auf dem normalen Band ankam und von seinen Kumpels mitgebracht wurde, laufe ich zwischen normalem Band und Sonderband hin und her. Und siehe da, als eines der ersten Gepäckstücke kommt mein Rucksack auf dem normalen Band an.
Im Migros im Flughafen noch schnell einkaufen und mit der Tram in die Wohnung in Zürich
Um 20 Uhr ist das Abenteuer "Wanderung Schweden" zu Ende
Zum Schluss noch ein Fazit zu diesen aussergewöhnlichen vier Wochen.
Ich bin 642,4 km in 21 Tagen gelaufen, damit bin ich sehre zufrieden
Es war einiges nicht so, wie ich es erwartet habe.
Die Wege waren gerade die ersten Tage in den Nationalparks technisch sehr anspruchsvoll. Daher auch anstrengend und zeitintensiv. ich bin körperlich oft an meine Grenze gekommen. Sowohl die Beine, aber auch der Rücken waren Abends platt.
der Plan, soweit zu Laufen wie es geht und dann das Zelt aufschlagen und Schlafen hat nicht funktioniert, da es fast nirgends einen Platz gab, um das Zelt aufzustellen. Entweder Felsen oder unebener Waldboden mit Sträuchern. Die Übernachtungsmöglichkeiten, besonders in den ersten Tagen beschränkte sich auf die Hütten, die es unterwegs gibt. Die sind aber oft so zehn Kilometer auseinander und oft auch sehr einfach. Keine Matratzen oder Betten, sondern nur Holzpritschen.
Das Wetter war sehr instabil und ich hatte doch einiges mehr an Regen, als ich erwartet habe. Es hat mehrfach mehr als zwei Tage durch geregnet und es war sehr problematisch, die Kleidung wieder trocken zu bekommen, besonders die Schuhe. Das führte dazu, dass ich unterwegs fast immer leicht erkältet war.
Das mit dem Abends im See baden war auch nicht so oft möglich. In den ersten Tagen im Fjäll auf 900 bis 1100 Metern Höhe, war das Wasser schlichtweg zu kalt. An vielen Seen, die langsam verlanden, ist das Ufer extrem sumpfig und man kommt gar nicht in den See rein. Das Wetter war öfter auch nicht einladend. Bei Regen und 12°C zieht es einem nicht unbedingt ins Wasser.
Was war toll?
Die Landschaft und Natur ist umwerfend. Die Ruhe und die gute Luft taten richtig gut.
ich wollte ja ganz bewusst die körperliche Herausforderung um zu sehen, wie fit ich noch bin. Jetzt am Ende bin ich sicherlich fitter als zu Beginn. Auch habe ich 9 Kilo verloren und meine Blutzuckerwerte sehen besser aus. Das war so gewollt und stand im Fokus.
Unterwegs habe ich mit einigen Leuten an der Strecke gesprochen. Alle waren immer sehr freundlich und interessiert, woher ich komme, wie weit ich wandere und wie es so läuft. Viele haben auch gefragt, ob ich Wasser oder manche auch ob ich was zu Essen brauche. Sie waren immer sehr nett, diese Gespräche mit den Leuten, die dort Leben.
Auch mit einigen anderen Wanderern, die mir entgegen kamen, hatte ich tolle Gespräche, aber abgesehen vom Södra Kungsleden habe ich ja unterwegs nicht viele getroffen.
Würde ich es wieder machen?
Ich weiss nicht, ob sich noch mal die Gelegenheit ergibt, aber JA!!!! ich würde es noch mal machen.
Aber anders.
Ich würde die Strecke stärker Planen, Tagesetappen mit Übernachtungsort und Versorgung mit Wasser und Lebensmitteln.
Auch würde ich mehr wasserfeste Kleidung mitnehmen, da dies unterwegs zum echten Problem wurde.
Alles in Allem waren es tolle vier Wochen und ich bin dankbar, dass ich es machen konnte.